Sächsische Zeitung vom 17.09.2008: Karikaturen gegen Gleichgültigkeit

in Kategorie: Rundfunk & Presse

Von Siegfried Schuster

Eine Ausstellung zum Thema Asyl und Migration macht auf Probleme im Landkreis aufmerksam

Die Arbeitsgruppe Asyl, die sich im März dieses Jahres gegründet hat, setzt sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Migranten im Landkreis ein. So machte sie darauf aufmerksam, dass sich die Situation von 54 Asylbewerbern seit ihrem Umzug von Leupoldishain nach Langburkersdorf nicht gerade verbessert habe (SZ berichtete). Dies bedeutet für die AG eine klare Isolierung von der einheimischen Bevölkerung und dadurch eine Behinderung bei der Integration der Heimbewohner.

„Wir kennen im Gegensatz zu den Sachbearbeitern im Landratsamt auch die Situation der Betroffenen vor Ort, die oft schwieriger ist, als es die nackten Zahlen hergeben“, erklärt Marcus Schubert von der Arbeitsgemeinschaft. Er fordert ganz konkret, die betroffenen Familien dezentral unterzubringen und ihnen Geld zu zahlen und Bustickets zu geben, statt nur Essenpakete zu verteilen.

Aufrütteln durch Humor

Doch die Arbeit der AG besteht nicht nur aus Forderungen an die Landkreisverwaltung. Sie versucht auch, generell das Bewusstsein für die Probleme der Flüchtlinge zu wecken. Sie hat deshalb gemeinsam mit der Uno-Flüchtlingshilfe eine Ausstellung organisiert, die mit Karikaturen von Thomas Plaßberg auf humorvolle Weise die Situation der Betroffenen wiedergibt. „Die Ausstellung ist dabei eine Methode, das Thema nicht aus den Köpfen verschwinden zu lassen“, sagt Schubert.

Eingeladen zur heutigen Eröffnung ist deshalb auch Kati Hille, die im Landratsamt für die Angelegenheiten der Ausländer zuständig ist. „Die Zusammenarbeit gestaltete sich zuletzt positiv, der Landkreis will etwas an den Zuständen ändern“, berichtet Marcus Schubert.

Geöffnet ist die Ausstellung ab heute täglich, jeweils von 14 bis 18 Uhr im Uniwerk auf der Schmiedestraße 55. Begleitend wird am Sonnabend ein Theaterstück der Theatergruppe des Uniwerks aufgeführt. Gezeigt wird „Leonce und Lena“ von Georg Büchner, Beginn ist 19.30 Uhr. Am 30. September gibt es dann eine Filmdokumentation zum Thema Asyl und Abschiebung.

Für Schulklassen gibt es ein Extraangebot. Am 25. und 26. September soll die Ausstellung von 10 bis 18 Uhr vor allem ihnen offen stehen. Hier ist ein Gespräch mit den Betroffenen möglich, das zur Diskussion anregen soll.