11. CSD in Pirna

in Kategorie: Information & Bildung Politisch aktiv

All Refugees Welcome! Wir zeigten zum 11. CSD einen Teil unserer Ausstellung „Ach so ist das?!“ zu Queerness und Flucht und diskutierten mit Besucher*innen über Rechte von queeren Menschen in aller Welt. Einen guten Überblick bietet dazu ILGA >>

Wer flieht, hat dafür gute Gründe. Dies gilt besonders für lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche und intersexuelle Menschen (LSBTI), die in ihren Herkunftsländern Verfolgung und Gewalt seitens des Staates, der Familie oder der Gesellschaft erfahren mussten. In 70 Staaten der Erde droht LSBTI-Personen Gefahr für Freiheit, Leib und Leben. In Deutschland angekommen, ist für viele LSBTI-Personen die Flucht noch nicht vorbei. Zu der existentiellen Unsicherheit, die mit den oft langwierigen und schwierigen Asylverfahren verbunden ist, kommen Erfahrungen von Rassismus, aber auch von LSBTI-Feindlichkeit hinzu. Besonders in Flüchtlingsunterkünften und Integrationskursen scheinen Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen von LSBTI-Personen eher die Regel als die Ausnahme zu sein.

LSVD

Queer Refugees werden auch in Deutschland stark diskriminiert. Noch immer sehen sie sich entwürdigenden und homophoben Fragen im Asylverfahren ausgesetzt. Erst vor Kurzem schaffte das BAMF auf Druck des Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) die Diskretionsprognose ab: Bisher galt: Man könne doch einfach „normal“, also „hetero“ tun, dann bestehe keine Gefahr und daher gibt es auch kein Asyl. Das Asylverfahren bringt oft ein Zwangsouting mit sich. Es braucht besseres Clearing, um queere Refugees aus großen Lagern, in denen sie als weltweit diskriminierte Gruppe, besonderer Gefahr ausgesetzt sind, zu evakuieren. Es braucht noch viele CSD und noch mehr politisches Engagement, für eine echte Gleichberechtigung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgeschlechtlichen und intersexuellen Menschen (LSBTI), egal woher sie kommen.

Beratung und Informationen findet ihr hier: