Integration ist viel, aber keine Einbahnstraße
Gestern haben wir uns den Film von Markus Schlaffke und Amin Sarkosh angesehen: "Integration ist keine Einbahnstraße" und gemeinsam über unser Verständnis von Integration, Herausforderungen und Chancen diskutiert.
Wir haben festgestellt, dass es für eine gleichberechtige Teilhabe an Politik und Gesellschaft strukturelle Hürden gibt, wie ungleiche Rechte (Kein Wahlrecht, Restriktionen im Asylrecht, Aufenthaltsrecht,...) oder erschwerter Zugang zu Arbeit und Bildung. Problematisch ist auch Behördenwillkür und unverständliche Verfahren. Das abzubauen ist die Basis für Integration, wie wir sie verstehen! Auf der persönlichen, zwischenmenschliche Ebene von Integration (Miteinander gestalten, Begegnung, Wertschätzung...) bremsen Rassismus und Vorurteile aus. Klar ist auch, wie Amin Sarkosh im Film und im Gespräch so schön sagte: Wir Migrant*innen sind hier und wir nehmen an der Gesellschaft Teil! Das ist der Ausgangspunkt. Integration bedeutet nun, das - entgegen gängiger Vorurteile - vielfältige migrantische Engagement in der Gesellschaft sichtbar zu machen und wertzuschätzen und sich für mehr Gleichberechtigung einzusetzen.
Spannend zu diesem Thema ist auch das Buch von Aladin El-Mafaalani, "Das Integrationsparadox", das jetzt sehr günstig bei der bpb erworben werden kann.
Den Film können wir nur empfehlen! Wenn ihr den Film auch zeigen wollt, schreibt an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an und spendet für seinen Verein MOVE e.V.
Danke für die spannenden Beiträge von Imke Günther und Nino Haustein aus Pirnaer/sächsischer Perspektive und Philipp Milius und Patrick Beier aus Erfurter/Thüringer Perspektive!
Und danke an das House of Ressoruces Dresden für die wie immer tolle Unterstützung!
26.05.2021: Film: Integration ist keine...
Wir laden euch ein:
Online Filmvorführung und Diskussion: Integration ist keine Einbahnstraße
Mittwoch, 26.05.2021 18-21 Uhr
Die Veranstaltung findet über Big Blue Button statt. (Zugangscode: 555767)
Über ein Jahr lang begleitet der Dokumentarfilm Amin Sarkhosh, den Vorsitzenden des MOVE e.V. und zeigt das Leben von Migrant*innen in Erfurt. Im Dokumentarfilm ist zu sehen, wie sie ihr Leben gestalten und welche Herausforderungen sie bewältigen müssen. In einem Leben zwischen Angst und Hoffnung unternehmen Migrant*innen trotz Diskriminierung und Behördenwillkür alles, um sich in die Gesellschaft zu integrieren.
Gemeinsam mit Amin Sarkosh und dem Regisseur Markus Schlaffke sowie lokalen Vertreter*innen der Politik und Zivilgesellschaft aus Thüringen und Sachsen wollen wir mit euch ins Gespräch kommen:
Was bedeutet Integration (nicht)?
Welche Möglichkeiten und Herausforderungen in einer Migrationsgesellschaft für eine gleichberechtigte Teilhabe gibt es?
Trailer zum Film. Flyer zur Veranstaltung
Die Veranstaltung wird gefördert durch das House of Ressources+ Dresden und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Richtlinie Integrative Maßnahmen
Familien gehören zusammen!
Wir folgen dem Aufruf von ProAsyl #FamilienGehörenZusammen und vielen weiteren Vereinen, Organisationen und Kommunen.
Am 15. Mai ist Internationaler Tag der Familie
Der Schutz der Familie ist im Grundgesetz und in der Europäischen Erklärung für Menschenrechte garantiert.
Von Politiker*innen aller Parteien wird die Familie gelobt, gehuldigt, ins Zentrum gestellt.
Und doch: werden geflüchtete Menschen auch hier vergessen, bewusst ausgeblendet, ausgegrenzt.
Warum zählt bei Familien die Herkunft oder die Staatsbürger*innenschaft?
Die deutsche und europäische Asyl- und aufenhtaltspolitik behindert bewusst, dass Familien zusammen leben und glücklich sein können. Sie trennt sie auf lange Zeit. Sie fordert sogar die Trennung und polemisiert gegen Familienzusammnführung.
Wir machen das nicht mehr mit!
Wir fordern mit unseren Partner*innen von Bundestag und Bundesregierung: Stellen Sie sicher, dass Geflüchete als Familien zusammen leben können!
Hier ist der gesamte Aufruf.
„Stellen Sie sicher, dass Geflüchtete als Familie zusammenleben können!
Setzen Sie sich ein:
- Für eine rechtliche Gleichstellung von subsidiär Geschützten und Flüchtlingen
- Für eine digitale Beantragung von Visaanträgen und die Bearbeitung innerhalb von wenigen Wochen
- Auch minderjährige Geschwisterkinder dürfen nicht vom Familiennachzug ausgeschlossen werden“
„Stellen Sie sicher, dass Geflüchtete als Familie zusammenleben können!
Setzen Sie sich ein:
- Für eine rechtliche Gleichstellung von subsidiär Geschützten und Flüchtlingen
- Für eine digitale Beantragung von Visaanträgen und die Bearbeitung innerhalb von wenigen Wochen
- Auch minderjährige Geschwisterkinder dürfen nicht vom Familiennachzug ausgeschlossen werden“
„Stellen Sie sicher, dass Geflüchtete als Familie zusammenleben können!
Setzen Sie sich ein:
- Für eine rechtliche Gleichstellung von subsidiär Geschützten und Flüchtlingen
- Für eine digitale Beantragung von Visaanträgen und die Bearbeitung innerhalb von wenigen Wochen
- Auch minderjährige Geschwisterkinder dürfen nicht vom Familiennachzug ausgeschlossen werden“
„Stellen Sie sicher, dass Geflüchtete als Familie zusammenleben können!
Setzen Sie sich ein:
- Für eine rechtliche Gleichstellung von subsidiär Geschützten und Flüchtlingen
- Für eine digitale Beantragung von Visaanträgen und die Bearbeitung innerhalb von wenigen Wochen
- Auch minderjährige Geschwisterkinder dürfen nicht vom Familiennachzug ausgeschlossen werden“
Auf die Ohren! Kritischer Podcast zu Abschiebungen aus Sachsen
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... für einen megaguten und wichtigen Podcast aus Borna von Bon Courage
https://so-nicht-bestellt.podigee.io/
Zu seinem 69. Geburtstag wurden 69 Menschen nach Afghanistan abgeschoben. Das habe er "nicht so bestellt" meinte Bundesinnenminister Horst Seehofer nach dem 04. Juli 2018.
Und auch wir sagen: Wir haben das so nicht bestellt! Die asylpolitischen Entwicklungen der letzten Jahre betrachten wir kritisch, Abschiebungen sind die Spitze des Eisbergs. Mit dem Podcast machen wir auf den Verwaltungsvorgang der Abschiebung aufmerksam. Ein Vorgang, der die Frage nach dem "Gehen oder Bleiben?" brutal beantwortet.
Mit unseren Gesprächspartner*innen in Leipzig, Kabul, Hoyerswerda suchen wir eine andere Antwort. Und beantworten gleichzeitig viele Fragen. Wie laufen Abschiebungen ab? Wer landet im Abschiebeknast? Was geschieht am Flughafen? Wohin gehen, nachdem der Abschiebeflieger gelandet ist? Und - wie die Abschiebung verhindern?
SPENDEN: An den Bon Courage oder direkt an den Leipziger Rechtshilfefonds:
Hiergeblieben Fonds - ein Leipziger Rechtshilfefonds für Geflüchtete Menschen.Würdig e.V.
IBAN: DE20 8306 5408 0004 9621 09 BIC: GENODEF1SLR
Verwendungszweck: Hiergeblieben Fond
https://www.migazin.de/2021/03/10/abschiebungen-gefluechteten-zwischen-haerte-verharmlosung/
Für Nationalstaaten sind Abschiebungen ein „normaler“ Vorgang. Um diese auch für die Bevölkerung „normal“ wirken zu lassen und für gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber Abschiebungen zu sorgen, lässt sich der Staat einiges einfallen.
2020 ...
... war ein, nun ja, bemerkenswertes Jahr für uns alle!
Geprägt wurde es vor allem von der Corona-Pandemie, auf die wir uns ein- und einiges umstellen mussten. Wir haben uns zum Beispiel online getroffen und gegenseitig unterstützt und an einigen digitalen Aktionen beteiligt. Ein Zwischenstand vom Juli 2020 seht ihr in unserem kleinen Corona-Bericht.
Der erste Schock war aber der Terroranschlag in Hanau am 18.02.2020. Wir organisierten dazu gemeinsam mit Partner*innen in Pirna eine Gedenkkundgebung am 19.02.2020. Wir wollen uns einsetzen für Aufklärung, Erinnerung und Konsequenzen!
Einen schönen Anlass bot dagegen unsere zweite Kundgebung im Jahr 2020 anlässlich des Internationalen Frauentages am 08.März 2020
2020 startete außerdem unser dreijähriges Projekt „IBZ unterwegs...“ mit Schwerpunkt auf dem Sonnenstein.Wir setzen uns ein für ein demokratisches, aktives, vielfältiges Miteinander ein und wollen Partizipation und gemeinsame Konfliktlösung fördern. Dabei haben sich mittlerweile starke Partner*innenschaften entwickelt und wir freuen uns auf weitere gemeinsame Aktivitäten mit der Caritas Dresden e.V. im Projekt „Menschen stärken Menschen“, der Freien Evangelischen Gemeinde Pirna-Sonnenstein, dem Projekt „SISTERS*“ der Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen* und junge Frauen* Sachsen, mit Arbeit und Leben Sachsen e.V. im Projekt „Geh mit!“, mit der RAA Sachsen Opferberatung, dem House of Ressources Dresden+ und vielen anderen! Gemeinsam gehts!
Außerdem startete unser Projekt „Lebensspuren…“ in die Workshopphase. Jugendliche beschäftigten sich intensiv mit lokaler NS-Geschichte und erarbeiteten Bildungsmaterialien.
Und wie immer organisieren wir verschiedene Angebote zum Deutsch lernen und Leute treffen.
Unser FrauenTreff zeigte sich dieses Jahr sehr aktiv, sei es sportlich - mit Boxen, Joggen, Yoga, Tanzen, Gymnastik, Radfahren – aber auch sozial, kulturell und politisch - mit Frauentagskundgebung, Ausstellungsorganisation, Gedenken an Marwa, Masken nähen für Moria, Workshops und Fortbildungen.
Ein schwerer Rückschlag für uns war es, dass ein zweites beantragtes Projekt im Rahmen der Richtlinie für Integrative Maßnahmen abgelehnt wurde und wir dadurch eine wunderbare Mitarbeiterin verlieren mussten. Nach einem aufreibenden Förderantragsmarathon und Kurzzeitförderungen steht für uns wieder einmal fest: Es braucht eine starke, sichere, langfristige Förderung der Zivilgesellschaft in Sachsen. Es gibt so viele engagierte und kreative Menschen, die sich für ein vielfältiges, lebenswertes demokratisches Miteinander einsetzen. Es braucht die politische Einsicht, dass dieses Engagement notwendig und wertvoll für Sachsen ist und den politischen Willen, es ausreichend zu fördern. Integration ist kein Projekt!
Ein riesengroßer Dank gilt an unsere ehrenamtlich Aktiven, die so viel uns so gerne uns und andere unterstützen, sei es in der Fahrradwerkstatt, beim Deutsch üben, bei Schulhausaufgaben helfen, zu Arztterminen und Behördengänge begleiten, beim Übersetzen, Veranstaltungen initiieren und organisieren, im IBZ handwerken, oder für die Führerscheinprüfung mitbüffeln – ohne euch geht es nicht! Danke, danke an Abdu, Anja, Bruno, Dilkhwaz, Eberhart, Hasibullah, Hartmut, Mabat, Mariami, Marianne, Neamat, Zinah!
Im Sommer waren dann wieder mehr analoge Aktivitäten und Treffen möglich:
So organisierten wir gemeinsam mit der wunderbaren Clara von Arbeit und Leben Sachsen e.V. ein Open Air Kino auf dem Sonnenstein mit leckerem Essen und spannenden Diskussionen. Außerdem veranstalteten wir mit unseren ebenfalls wunderbaren Partnern auf dem Sonnenstein, Jens und Christof, eine Internationale Modenschau. Das war herrlich!
Seit August 2020 hilft unsere Bundesfreiwilligendienstleistende Wardeh tatkräftig im IBZ oder bei Online-Veranstaltungen mit. Daaaaaanke dafür! Wir wurden außerdem übers Jahr unterstützt von unseren Schul- und Studierenden-Praktikant*innen, vielen lieben Dank an Kheri, Ermias, Doaa, Sandy, Heiko, Omid und Khaled.
Gemeinsam mit anderen Akteur*innen in der Stadt haben wir die Interkulturellen Wochen in Pirna gestaltet. Wir waren mit einem umfangreichen Programm dabei: Workshops, FilmCafés einer Ausstellungseröffnung.und unserem Dialogforum für den Sonnenstein. Hier eine Auswertung dazu.
Im Herbst organisierten wir erstmals Prüfungsvorbereitungskurse für B1 – alle, die zusätzlich so fleißig mit unseren ehrenamtlich Aktiven geübt haben, haben die Prüfung an der Volkshochschule bestanden. Herzlichen Glückwunsch!
Seit November ist das IBZ leider wieder geschlossen. Seither gibt es wieder dringende Einzeltermine, den Hausaufgabenplatz für Schüler*innen und das SprachCafé, Einzel-Deutschunterricht und den FrauenSport online.
Zum Tag der Menschenrechte am haben wir gemeinsam mit verschiedensten Akteur*innen und Organisationen aus Pirna die Kampagne „Mensch Pirna“ gestartet, um auf die Bedeutung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hinzuweisen.
Digital wie analog waren wir also in diesem Jahr aktiv. Wir haben insgesamt 10 Workshops angeboten, 5 Ausflüge (in kleinem Kreis) organisiert und zu 2 Vorträgen im IBZ geladen. Wir hatten 2020 zwei wunderbare Ausstellungen im IBZ: „Wir sind Dresdnerinnen“ und „Leben ohne Rassismus 2.0“. Herzlichen Dank an den Frauentreff des Ausländerrat Dresden e.V., das Genderkompetenzzentrum Sachsen und das Bündnis gegen Rassismus für die Bereitstellung und Unterstützung!
Wir haben uns außerdem in unseren verschiedenen Netzwerken engagiert und halfen mit bei Welcome United, der Abschiebehaftkontaktgruppe Dresden, dem Begegnungscafé in Pirna, der Landesarbeitsgemeinschaft Flüchtlingssozialarbeit/Migrationssozialarbeit, der AG Gesundheitsförderung und dem Asyl-Sachsen-Netzwerk.
Danke an alle, die uns 2020 begleitet haben!
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