Wohnungen statt Heime!
Am 21.06. haben in Dresden etwa 200 Menschen für die dezentrale Unterbringung von Asylsuchenden demonstriert. Sie forderten den Stopp der menschenverachtenden Abschiebepraxis und für eine bundesweite Aufhebung der so genannten Residenzpflicht.
Mit einer langen Route vom Jorge-Gomondai-Platz, über das Kulturrathaus, in dem die Stadtratssitzung zeitgleich statt fand, über den Goldenen Reiter, vorbei an der Altmarktgalerie bis zum Dr. Külz Ring erzeugten sie so viel Aufmerksamkeit. Die Teilnehmer_innen der Demonstration waren hoch motiviert und forderten mit lauten Sprechchören, Flugblättern und auf Transparenten statt einer Heimunterbringung ein menschenwürdiges Leben in Wohnungen, um Privatsphäre zu sichern und die oft traumatisierten Flüchtlinge nicht der ständigen Kontrolle durch die Heimleitung und den psychischen Belastungen in den oftmals mehrfach belegten Zimmern auszusetzen. An allen Zwischenstopps wurden Redebeiträge verlesen, u.a. vor dem Kulturrathaus die Stellungnahme eines Asylsuchenden aus Langburkersdorf zu seiner Lebenssituation im Heim, vor dem Goldenen Reiter eine Situationsbeschreibung der Leipziger Initiative menschen.würdig zum Engagement für dezentrale Unterbringung in der Messestadt und am Ende der Demonstration gaben wir als AG Asylsuchende eine Darstellung der Situation in Pirna und Umgebung, der Situation in Langburkersdorf seit dem Brand und der aktuellen dezentralen Unterbringung im Landkreis.
Dresdener CDU greift voll daneben
Pressemitteilung des Kulturbüro Sachsen e.V. vom 26.06.2012
Statement des Dresdner CDU-Fraktionsvorsitzenden löst Entsetzen und Unverständnis aus
„Netz der Schande“-Äußerung: Schlag ins Gesicht der Opfer rassistischer Gewalt und ihrer Familien
Laut einem Bericht der Sächsischen Zeitung vom 25.6.2012 äußerte sich der Fraktionschef der CDU im Dresdner Stadtrat Georg Böhme-Korn zum Antrag der Grünen zur Umbenennung einer Straße in Guernica-Straße. Dem Pressebericht zufolge soll er gesagt haben, dass dies eine bewusste Strategie sei, um „Dresden mit einem Netz der Schande zu überziehen“. Laut Böhme-Korn habe dies mit dem Jorge-Gomondai-Platz begonnen und wäre mit Marwa El-Sherbini fortgesetzt worden.
Sachsens Toleranz?!
BürgerInnen gegen neue Unterkünfte für Asylsuchende in Leipzig
Seit geraumer Zeit machen AnwohnerInnen in Leipzig-Wahren und Portitz gegen die Errichtung von Unterkünften für Asylsuchende in ihren Vierteln mobil. Hintergrund ist ein von der Stadt Leipzig Anfang Mai vorgestelltes Unterbringungs- und Betreuungskonzept für Flüchtlinge. Mehr unter: http://www.linke-bueros.de/text.php?textID=7418&naviID=451
Wir machen Theater!
Am Donnerstag, den 24.Mai 2012 um 20 Uhr wird in der Klein(e)kunstbühne im Jugendhaus Hanno eine Theateraufführung mit dem Titel „Deutschland erfindet sich neu – ein Integrationstraining für Deutsche“ gezeigt.
Für das Projekt, das unmittelbar anknüpft an das Buch von Hilal Sezgin „Manifest der Vielen“ hat Theaterpädagoge Frank Hohl in Dresden seit Sommer 2011 theaterbegeisterte junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gesucht. Um das Miteinander leben in Deutschland sollte es gehen und Lust auf Shakespeare sollten sie haben, denn „die größte Liebesgeschichte der Welt“, Shakespeares „Romeo und Julia“, sollte zum Spiegelbild für gegenwärtige Lebenserfahrungen und Lebensprobleme werden.
AG Asylsuchende erhält Demokratiepreis!
AG Asylsuchende Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Von Sebastian Krumbiegel*
Interessiert es uns eigentlich noch? Wir überlesen es ab und zu in der Zeitung. Der Name Lampedusa sagt uns was – wieder ist irgendwo zwischen Afrika und Europa ein völlig überfülltes Flüchtlingsboot abgesoffen. Wie viele Tote? Wir wollen es eigentlich gar nicht wissen. Die können doch sowieso nicht alle zu uns kommen – das Boot ist voll, wir müssen uns erstmal um uns selbst kümmern. Es tut uns zwar irgendwie leid, aber wir können doch auch nichts machen. Wirklich?!
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