Die AG Asylsuchende unterstützt Menschen aus Pirna und Umgebung, die sich bei We'll come United engagieren (wollen).
Wir kämpfen gemeinsam für Solidarität für alle, gegen Rassismus, für Bleiberecht!
Macht mit bei bundesweiten Treffen, Workshop, Demos und Aktionen! Schreibt gerne eine Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Infos über das Netztwerk:
We'll come United (WCU) ist ein Netzwerk von Menschen aus ganz Deutschland, die gegen Rassismus kämpfen. Manche von uns haben einen (deutschen) Pass, die meisten von uns haben keinen. Wir unterscheiden uns auch bezüglich Religion, Kultur, sozialer Herkunft oder sexueller Orientierung. Aber wir sind uns einig: Alle Menschen sollen die gleichen Rechte haben. Niemand soll benachteiligt werden. Alle sollen frei wählen können, wo und wie sie leben möchten. Deshalb hat We'll come United 2017 und 2018 große Paraden, bunte Demonstrationen mit Theater und Musik in Berlin und Hamburg veranstaltet. Und wir waren 2019 in Dresden mit 10.000 Menschen mit dabei auf der großen unteilbar-Demo im August. Inr 4-6 bundesweiten Treffen jährlich kommen Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammen, v.a. selbstorganisierte Gruppen von Geflüchteten und antirassistischen Initiativen. Im Netzwerk stärken wir die beteiligten lokalen Initiativen oder regen neue Aktionen und Initiativen an. Verstetigt hat sich die Zusammenarbeit über die letzten Jahre, auch vor allem aus einem Empowerment- und Vernetzungsprozess, den wir „swarming“ nennen. Um uns bekannter zu machen und Menschen auch in entlegeneren Gegenden zu erreichen, legen wir (wie bereits in den letzten beiden Jahren) einen Fokus auf das Swarming-Konzept: vernetzen, austauschen, ermutigen und ermächtigen. Das bedeutet: Wir fahren in Orte, wo Geflüchtete untergebracht sind, informieren und laden zu unseren Aktivitäten ein. In den verschiedenen Regionen sind We‘ll Come United-Regionalgruppen entstanden. Die Gruppen und Initiativen, die sich dem Netzwerk We’ll Come United angeschlossen haben, sind in die alltäglichen Kämpfe gegen Rassismus und Abschiebung und für Bleiberecht und Bewegungsfreiheit eingebunden.
Der Austausch von Geflüchteten in Sachsen mit Aktivist*innen von We'll come United (z.B: bei der Konferenz in Erfurt), die Diskussionen, Workshops und aktive Beteiligung an der #unteilbar-Demo im August 2019 führte zur Gründung einer weiteren Regionalgruppe in Sachsen, die vorwiegend aus Aktiven in Pirna, Dresden, Leipzig, Borna (Danke an Bon Courage für das wunderbare Treffen!), Kamenz und Bautzen besteht, aber sich weiter in Sachsen vernetzen will.
We’ll come United 2020 in Sachsen - Schwierige Solidarität in Corona-Zeiten
Wir hatten viele Ideen für das Jahr 2020 und der absolute Höhepunkt sollte ein Festival im August werden. Zum Schutz vor der Ausbreitung der Corona-Pandemie mussten wir das absagen. Aber wir haben in der Zwischenzeit alte und neue Ideen (weiter-)entwickelt – um dann auch oft wieder um zu planen in diesem verrückten Jahr. Wir konnten uns selten und wenn dann auch nur in kleinen Gruppen treffen. Eigentlich sollte 2020 für einen stabilen Aufbau- und Vergrößerung der Gruppe in Sachsen genutzt werden. Wir sind natürlich enttäuscht, dass uns die Pandemie da einige Pläne durchkreuzt hat, aber als wir bei unserem letzten Online-Austausch im Januar über das letzte Jahr geblickt haben und unser „Liste“ (Übersicht, wann wir uns getroffen haben und was wir gemacht haben) durchgegangen sind, dahaben wir auch gemerkt: Es ist doch was passiert und wir können uns auf alle Fälle gut umorganisieren. Gerne wären wir so aktiv wie zum Beispiel die Brandenburger, die jeden Monat eine öffentliche Aktion gemacht haben, aber dafür ist unsere Gruppe auch noch sehr jung und besteht überwiegend aus noch nicht so erfahrenen Aktivist*innen, wir finden es wichtig, voneinander zu lernen, aber auch ein gemeinsames Tempo zu finden und wollen nicht, dass ein, zwei Personen alles organisieren und die anderen da nicht so recht mitkommen.
Am 18.Februar 2020 dann der Schock. Einige Engagierte aus Hanau kennen wir aus dem Welcome United Netzwerk. Nur von Ferne konnten wir ihre Trauer und Wut und ihre Entschlossenheit mit tragen. Sie leisten Großartiges zum Beispiel in der Initiative 18. Februar. Ihre Stärke ermutigt uns alle, weiterzumachen und zusammen zu halten.
Geplante, umgeplante und stattgefundene Aktionen:
Die geplante Swarming Tour konnte nicht stattfinden, ebenso das Theaterwochenende. Aber das sind nur verschobene Pläne! Sobald es geht, fahren wir zu den Lagern und Heimen und sprechen mit den Betroffenen. Einige von uns haben das Leben in großen Heimen selbst erlebt und wissen nur zu gut, was das bedeutet.
Mehrmals im Jahr haben wir uns bundesweiten Aufrufen und Kampagnen angeschlossen und im WCU-Netzwerk, zusammen mit Jugendliche ohne Grenzen, oder anderen einzelnen
Initiativen und Organisationen im Internet Gesicht gezeigt.
Zum Aktionswochenende Anfang September: 5 Jahre March of Hope haben wir uns dem transnationalen Aufruf von We'll come United angeschlossen und uns mit Dresdner Gruppen getroffen und einen Demo-Workshop für uns und andere Interessierte organisiert.
Dreimal konnten wir, bzw. Einige von uns, zu bundesweiten Welcome United Treffen fahren: Im Januar, im Juni und im Juli.
Im Januar waren wir mit einer großen Gruppe aus Sachsen vertreten, konnten einen eigenen Workshop anbieten, Sprachmittlung organisieren und haben in einem extra Slot mit Aktivist*innen aus ganz Deutschland an unseren Festivalideen gefeilt. Die Swarming Tour im Sommer 2019, dieDemo und die Vernetzung waren also sehr erfolgreich. Wir waren alle euphorisch. Es gab weitere Treffen in Sachsen und Besichtigungen möglicher Orte und Absprachen mit möglichen Unterstützer*innen. Es ist natürlich schade, dass wir das Festival absagen mussten, aber vielleicht können wir es ja 2022 nochmal versuchen? Das haben wir auf alle Fälle vor!
Im Juni fuhren wir aus 3 verschiedenen Orten Sachsens zu siebt nach Berlin. Es gab ein wunderbares Wiedersehen, viele neue Herausforderungen waren zu diskutieren, viele Aktivist*innen bemerkten schon im März, dass der Virus mitnichten der „Große Gleichmacher“ ist.
Im Herbst und Winter ging es dann doch nochmal richtig los: In Zusammenarbeit mit „Zusammenleben Willkommen“ haben wir Online Workshops mit Übersetzungen für uns
organisiert aber auch für neue Interessierte, zum Beispiel Ehrenamtliche mit Fluchterfahrung, die für „Zusammenleben Willkommen“ aktiv sind. Es gab Online- Empowermentworkshops, in denen wir ünber Aktivismus, Netztwerkarbeit, gegenseitige Stärkung, und Umgang mit Rassismus diskutiert haben.
Wir freuten uns sehr, dass wir das Straßentheater mit einem Aktivisten von Afrique Europe Interact nochmal nach Dresden holen konnten – wenn auch „nur“ am Bildschirm! Die Über 40 Teilnehmenden waren begeistert und Riadh Ben Ammar zeigte nah an der Kameralinse eine ganz besondere Intensität!
Auch bundesweit gab es Online-Konferenzen, die ein paar von uns besucht haben. Der Austausch mit erfahrenen Aktivist*innen ist auch vor dem Bildschirm wertvoll und man fühlt sich auch nicht mehr so allein in Sachsen, sondern merkt, dass wir viele sind, die sich gegenseitig unterstützen wollen.
Trotz Lockdowns konnten wir 2020 auch für Vernetzungen nutzen, z.B. mit Zusammenleben Willkommen, Balck Lives Matter Dresden, Tolerave und Seebrücke.
Außerdem hatten wir die Idee mit bunten Stiften und Stoffen selbst gebasteltes Merchandise zu erstellen und haben hier die Tage im Lockdown schon mal genutzt, um damit anzufangen. Da haben wir noch weitere Ideen, kreativ zu werden.
Ansonsten gab es übers Jahr unregelmäßige kleinere Treffen in Leipzig, Chemnitz und Dresden, die wichtig für uns waren und die wir hoffentlich nach der Pandemie ausbauen und verstetigen können!
2020 wurden unsere Aktivitäten vom House of Ressources + Dresden und PerfAct durch das Kulturbüro Sachsen gefördert. Danke! ♥
2021…
In Zusammenarbeit mit Zusammenleben Willkommen und dem Sächsischen Flüchtlingsrat sind weitere (Online-)Workshops angedacht: Workshops zu Ausbildungsduldung, Arbeitswelt, Wohnungsmarkt, Studium – wir haben viele Ideen! Die Referent*innen sind immer mehrsprachige flucht- oder migrationserfahrene Menschen, die alles selbst erlebt haben, über das sie berichten.
Am 12. März 17 - 20 Uhr findet ein Online-RANT statt– einige von uns sind ziemlich gefrustet – und das muss mal raus gegen den alltäglich erfahrenen Rassismus auf der Straße, von Behördenmitarbeiter*innen, bei der Arbeit oder Arbeitssuche, beim Einkaufen, unter Nachbar*innen, bei Beratungsstellen…
Ihr habt Erfahrung mit Duldung, Rassismus, Lager, Ausländerbehörde und wollt mal Dampf ablassen? Meldet euch bis 12. März bei uns: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Online Treffen sind nicht so schön wie Offline Treffen, noch dazu, weil die meisten von uns sich nicht bequem in ihrem Homeoffice vor den schicken Laptop setzen können. Trotzdem haben sie auch funktioniert und gerade Treffen mit Leuten aus ganz Sachsen waren einfacher. Deshalb machen wir da weiter, informieren und stärken und gegenseitig und freuen uns, wenn wir uns wieder in größerer Runde persönlich sehen dürfen. Besonders energetisierend sind die bundesweiten Konferenzen, wir würden auch gerne einmal eine in Sachsen organisieren.